Heilquelle
Pavillon der Antoniusquelle und Kneipp-Tretbecken - Bildautor: Matthias Pihan, 27.08.2013Pavillon der Antoniusquelle und Kneipp-Tretbecken
Im Jahr 1992 beauftragte man die GHC-Fricke GmbH aus Bad Driburg mit den geologischen und hydrogeologischen Voruntersuchungen für die Erschließung einer Heilquelle für Bad Blankenburg.

Die Bohrung wurde im Jahre 1995 von der Fa. HAS Nordhausen abgeteuft und fündig.

Der wasserrechtliche Bescheid zur Nutzung eines Grundwassers erging am 17.06.1998, die Herstellungserlaubnis für ein „ortsgebundenes Heilmittel des Bodens“ zur Abgabe vor Ort wurde am 27.02.1999 erteilt und am 25.03.1999 vergab die thüringische Landesregierung das Prädikat „Staatlich anerkannte Heilquelle“ für die Antonius-Quelle der Stadt Bad Blankenburg.

Bei der „Antonius-Quelle“ handelt es sich um ein natürliches mineralhaltiges Wasser mit einer Summe der gelösten Stoffe von insgesamt 5954 mg/l. Die Ionen Natrium, Calcium und Chlorid weisen einen Äquivalentanteil von mehr als 20% auf. Der individuelle Charakter der Heilquelle ermöglicht mehrere Anwendungsformen (Trinkkuren, Badekuren und Inhalationen) mit definierten Indikationsbereichen.

Mit den Bohrungen 1995 wurden zwei unterschiedliche natürliche Heilwässer erschlossen: ein Natrium-Calcium-Chlorid-Wasser ("Antonius-Quelle") und eine Sole ("St.-Hildugard-Quelle).

Während das Heilwasser der "Antonius-Quelle" kontinuierlich gefördert und über einen Trinkständer für Trinkkuren genutzt wird, wird die Sole bisher nicht genutzt.
Übersicht zur Zusammensetzung, Nutzung und Förderfähigkeit der Heilquellen in Bad Blankenburg
Bezeichnung der Quelle
Antonius-Quelle
St. Hildugard-Quelle
 
Heilwasser 1 - Bohrung 1/96
Heilwasser 2 - Bohrung 1/95
 
 
 
Charakter
Natrium-Calcium-Chlorid-Wasser
Sole
 
 
 
Beschreibung
Die Antonius-Quelle zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Calcium, Natrium und Chlorid aus.
Die St. Hildugard-Quelle zeichnet sich durch ihren hohen Anteil an gelösten festen Mineralstoffen, ihren hohen Anteil an Natrium und Chlorid aus.
 
 
 
Lage
Die Bohrung 1/96 befindet sich im Kurpark Bad Blankenburg ca. 20 m östlich der Schwarza.
Die Bohrung 1/95 befindet sich im Kurpark Bad Blankenburg ca. 20 m östlich der Schwarza und ca. 20m neben der Heilwasserbohrung "Antonius-Quelle".
 
 
 
Details zum Brunnen
Die Teufe des artesisch überlaufenden Brunnen beträgt 398m, die Pumpe befindet sich bei 104m.

Die Teufe des artesisch überlaufendene Brunnen beträgt 562m, die Pumpe befindet sich bei ca. 200m.
 
 
 
 
Der 1996 abgeteufte Brunnen ist fertig ausgebaut und befindet sich in einer neu erichteten Brunnenstube.
Der 1995 abgeteufte Brunnen ist fertig ausgebaut und befindet sich in einer neu erichteten Brunnenstube.
 
 
 
Beurteilung der Quellenbeschaffenheit auf 1 Liter des Wasser
Die Summe der gelösten Stoffe insgesamt beträgt 4.577 mg/l.
Die Summe der gelösten Stoffe insgesamt beträgt 92.950 mg/l.
 
 
 
Gesamtmineralisation
4,6 g/l - somit erfüllt die Quelle die Voraussetzung für ein Heilwasser deutlich.
93 g/l - somit erfüllt die Quelle die Voraussetzung für ein Heilwasser deutlich.
 
 
 
Weitere balneologisch besonders wertbestimmende Einzelbestandteile
Eisen, lodid, Sulfidschwefel, Radon, freies gelöstes Kohlenstoffdioxid, Fluorid
Als balneologisch wertbestimmender Inhaltsstoff war auch Fluorid mit 1,01 mg/l F bestimmbar. Die Charakterisierung als "fluoridhaltiges Heilwasser" sollte aber erst nach Bestätigung dieses Gehaltes bei einem kontinuierlichen Förderregime erfolgen.
 
 
 
Wassertemperatur
ca. 19°C
ca. 15°C
 
 
 
Eignung / medizinische Anwendungsgebiete
- hervorragend für Trinkkuren

- Störungen im Magen-Darm-Bereich
1. Funktionelle Störungen der Sekretion und Motorik des Magens (Hyper- und Subacidität)
2. Additiv zur medikamentösen und diätetischen Therapie bei chronischer Gastritis
3. Additiv zur medikamentösen und diätetischen Therapie bei chronischer Duodenitis
4. Additiv bei Reststörungen nach Magenoperationen
5. Störungen der Darmmotilität mit Obstipationen (z. B. Colon irritable)

- Additiv bei Calciummangel (z. B. Osteoporose)

- Substitution von Flüssigkeitsdefiziten mit geringfügigem Elektrolytmangel

- Orthostatische Kreislaufbeschwerden


- hervorragend zum Einsatz in der klassischen Sole-Therapie

- Behandlung von Krankheitsformen des rheumatischen Formenkreises, der Psoriasis und aller Formen der Bewegungstherapie

- weitere Anwendungsgebiete:
1. Hauterkrankungen
2. Allergien
3. Erkältungskrankheiten
4. Verdauungsbeschwerden
5. Stoffwechselstörungen
6. Nieren- und Harnblasenerkrankungen
7. „nervöse Störungen" wie Konzentrationsschwäche und Schlafstörungen
 
 
 
Fördermenge
6 m³/h = 144.000 l/Tag
0,5 m³/h = 12.000 l/Tag
 
 
 
Bewertung der Quellen
Bei der Antonius-Quelle handelt es sich um ein Natrium-Calcium-Chlorid-Wasser gemäß den Begriffsbestimmungen für Heilbrunnenbetriebe und Kurorte.

Die Quelle ist chemisch-hygienisch einwandfrei, Verschmutzungsindikatoren konnten nicht nachgewiesen werden.

Das Wasser erfüllt die Mindestanforderungen als Heilwasser und eignet sich u.a. sehr gut für die Anwendung bei Trinkkuren, da das Wasser für diesen Anwenungsfall eine günstige Zusammensetzung aufweist.
Bei der St. Hildugard-Quelle handelt es sich um eine Sole gemäß den Begriffsbestimmungen für Heilbrunnenbetriebe und Kurorte.

Die Quelle ist chemisch-hygienisch einwandfrei, Verschmutzungsindikatoren konnten nicht nachgewiesen werden.

Das Wasser erfüllt die Mindestanforderungen als Heilwasser deutlich.
Zusammenfassend kann man sagen, dass in Bad Blankenburg zwei wertvolle Heilwässer erschlossen wurden, welche die Anforderungen der Begriffsbestimmungen für Heilbrunnenbetriebe und Kurorte erfüllen und mit denen aufgrund iherer günstigen Zusammensetzungen gute Erfahrungen bei den Anwendungen zu erzielen sind. Durch ihre Anwendungsmöglichkeiten wird ein breites Spektrum medizinisch-balneoloigscher Anwendungen eröffnet, eine große Anzahl von gesundheitsbewussten und -suchenden Kurgästen angesprochen und die Attraktivität Bad Blankenburgs deutlich gesteigert.
URL dieser Seite: www.bad-blankenburg.de?eid=71