Naturschutzgebiet ”Greifenstein und östliche Gölitzwände” neu ausgewiesen und vergrößert
Blick auf die Burg Greifenstein bei Bad Blankenburg, im Hintergrund die östlichen Gölitzwände (Foto: V. Lauterbach/ThINK GmbH 2020) - Bildautor: V. LauterbachBlick auf die Burg Greifenstein bei Bad Blankenburg, im Hintergrund die östlichen Gölitzwände (Foto: V. Lauterbach/ThINK GmbH 2020)
Das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) hat das seit 1961 bestehende Naturschutzgebiet „Greifenstein“, das sich bisher über das Waldgebiet und die Wiesen rund um die Burg Greifenstein und den Forstort Kessel bei Bad Blankenburg (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) erstreckte, neu ausgewiesen. Es trägt ab jetzt den Namen „Greifenstein und östliche Gölitzwände“. Denn neben der Erneuerung der Schutzgebietsbestimmungen zur Präzisierung des Schutzzweckes und der im Gebiet geltenden Regeln wurde das Gebiet neu zugeschnitten. Die Burganlage ist künftig nicht mehr Bestandteil des Schutzgebietes. Stattdessen sind die angrenzenden Gölitzwände bis Kleingölitz hinzugekommen. Ihnen verdankt das Gebiet seinen neuen Namen und eine Verdopplung seiner Größe von 60 auf mehr als 122 Hektar.

Die Gölitzwände sind eine langgezogene und zum Teil sehr steile Muschelkalk-Felswand mit südlich angrenzenden trockenwarmen Wiesen und Wäldern. Sie wurden unter Schutz gestellt, weil hier zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum haben. Dazu gehören unter anderem der Uhu, verschiedene Fledermaus- und Schmetterlingsarten sowie wärmeliebende Käfer, die Echte Felsenbirne und einige Orchideenarten.

Auf einer landeseigenen Waldfläche im bestehenden Schutzgebiet hauptsächlich mit naturnahem Orchideen-Kalk-Buchenwald ist eine bewirtschaftungs- und pflegefreie Zone ausgewiesen worden. Auf der bereits seit 2019 forstlich still gelegten Fläche soll sich der Wald auch weiterhin weitestgehend natürlich entwickeln und so ein urwaldartiger Bereich entstehen. Auf den übrigen Waldflächen ist wie bisher die extensive Nutzung möglich. Erholungssuchende können die reizvolle Naturausstattung des Gebietes nach wie vor auf den gut beschilderten Wanderwegen mit Rastplätzen, wie dem Fröbelwanderweg, genießen.

Das Gebiet gehört zudem zum Schutzgebietsnetz „Natura 2000“, mit dem in der Europäischen Union länderübergreifend gefährdete wildlebende heimische Pflanzen- und Tierarten sowie deren natürliche Lebensräume geschützt werden. Für die Erhaltung der hier vorkommenden Lebensräume und Arten mit europaweiter Bedeutung trägt Deutschland eine hohe Verantwortung.
10.01.2024
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