Geschichte
Älteste bekannte Ansicht von (Bad) Blankenburg um 1720/30Älteste bekannte Ansicht von (Bad) Blankenburg um 1720/30
Der Ort Blankenburg wurde 1267 erstmalig in einem Stiftungsbrief des Saalfelder Nonnenklosters erwähnt. Es ist anzunehmen, dass die Siedlung schon Jahrzehnte früher existierte. In einem Lehnsbrief von 1323 wird Blankenburg das erste Mal als Stadt erwähnt. Nach der Erbteilung innerhalb der Grafschaft Schwarzburg entstand ab 1285 eine Linie Schwarzburg-Blankenburg, der der 1349 zum deutschen König erwählte Graf Günther XXI. entstammt. Dieser wurde 1304 auf der Burg Greifenstein geboren. Sein Königtum dauerte allerdings nur einige Monate an.

Im Mittelalter war Blankenburg ein typisches Ackerbürgerstädtchen. Außerdem baute man noch Wein an und Silber ab. Diese beiden Wirtschaftszweige verloren aber nach und nach an Bedeutung und wurden später durch andere wie z. B. den Lavendelanbau oder den Kur- und Badebetrieb ersetzt.

Eine Zäsur in der Baugeschichte unserer Stadt war sicherlich der große Stadtbrand von 1744. Hier verlor Blankenburg fast den kompletten Bestand an Bausubstanz. In mühevoller Arbeit mussten die Gebäude (wie z. B. das Rathaus 1750) neu errichtet werden.
Der wohl bekannteste Bürger (und auch Ehrenbürger) Blankenburgs war der Pädagoge Friedrich Fröbel, der seit 1837 hier lebte und 1840 im heutigen Fröbelsaal des Rathauses den ersten Allgemeinen Deutschen Kindergarten begründete.
Zug der Bahnlinie Arnstadt - Saalfeld aus der Eröffnungszeit um 1898 am Bahnübergang Schwarzburger Straße - Bildautor: Paul ToenniesZug der Bahnlinie Arnstadt - Saalfeld aus der Eröffnungszeit um 1898 am Bahnübergang Schwarzburger Straße
Im selben Jahr wurde der Kur- und Badebetrieb mit der Errichtung einer Kaltwasserheilanstalt im heutigen Kurpark aufgenommen.

Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges entwickelte sich Blankenburg zu einem florierenden Kurstädtchen, Sanatorien wurden gebaut, ein Villenviertel entstand.

Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert erfolgte der Anschluss an Eisenbahn, Wasser, Kanalisation, Telefon und Elektrizität. Im Jahre 1911 verlieh Fürst Günther von Schwarzburg-Rudolstadt dem Ort die Bezeichnung "Bad Blankenburg, Thüringerwald".

-> s.a. "Wie Blankenburg zum „Bad“ wurde"

Nach dem Ersten Weltkrieg entschied sich der "Verband der Turnerschaften auf deutschen Hochschulen" (V.C.) für Bad Blankenburg als Tagungsstätte. Diese Vereinigung war maßgeblich an der Wiedererrichtung des Turmes der Burg Greifenstein (1928), der Schaffung der Sportanlage unter dem Hainberg (1931, heute Landessportschule) und dem Bau der Stadthalle (1931) beteiligt. Noch heute besuchen Mitglieder des Coburger Convents (C.C.) alljährlich zu Pfingsten unsere Stadt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Bad Blankenburg zu einem Urlaubsort mit Industrie. Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung erfolgte naturgemäß eine gewaltige Umstrukturierung. Neben dem Aufbau eines starken Mittelstandes liegt ein Hauptaugenmerk auch auf der Wiederbelebung des Kurbetriebes. Hierfür wurden im Jahre 1995 im Badewäldchen eine Thermal- und eine Mineralquelle hoher Qualität erbohrt.

In Erinnerung an die schon erwähnte Tradition des Lavendelanbaues feiert Bad Blankenburg seit 1997 jedes Jahr im Sommer das Lavendelfest.
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